Regelmäßige Bewegung wie beim Wandern steigert nicht nur das aktuelle Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch langfristig positiv auf die Entwicklung von Körper und Geist aus.
Regelmäßige Bewegung wie beim Wandern steigert nicht nur das aktuelle Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch langfristig positiv auf die Entwicklung von Körper und Geist aus1
Wissenschaftliche Untersuchungen haben belegt, dass körperliche Aktivitäten gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Beschrieben werden positive Einflüsse auf die physische Gesundheit, wie z.B. das Herz-Kreislauf-System, Bluthochdruck oder Diabetes, aber auch positive Effekte für die mentale Gesundheit, wie z.B. die Regulation und Bewältigung von Stress. Dabei ist nicht die Intensität der körperlichen Aktivität entscheidend, sondern vielmehr die Regelmäßigkeit.
Die meisten Menschen in Mitteleuropa leben und arbeiten heute in naturfernen Städten oder Ballungszentren. Das Alltagsleben ist zudem durch die rasante Entwicklung von Wissenschaft und Technik komplexer und stressiger geworden. Als Gegenpol und Ausgleich für diese Belastungen scheinen Aufenthalte in der Natur besonders geeignet zu sein. Das Bewegen in der Landschaft im Schritttempo, auf das die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit auch von jeher eingerichtet ist, bietet neben der Entschleunigung neue Erfahrungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten wie das aktive Erleben des Reliefs einer Landschaft und die Übergänge z.B. von Siedlungsfläche, Feldflur und Wald.
Seit den 80er Jahren – beginnend in Japan – setzt man beispielsweise Aufenthalte im Wald zur Stressbewältigung ein: die angenehme Atmosphäre mit aromatisch-würzigem Duft, frischer, staubfreier Luft, schillernden Lichtern und federndem Untergrund gleichen einem ‚Wellnessbad‘ für die Sinne. Man spricht in Deutschland daher auch von „Waldbaden“ (original: ‚shirin-yoku ‘).
Analog ist dies auch auf viele andere Lebensräume übertragbar. Die Freude des Menschen an der Natur und dem Lebendigen („Biophilie“), also z.B. an offenen, abwechslungsreichen Landschaften, an Grünflächen, Gewässern, vielgestaltigen Wäldern und Lichtungen oder z.B. beeindruckenden großen Bäumen oder Wasserfällen liegt uns quasi ‚in den Genen‘.
Es liegt nahe, diese - als positiv empfundenen - Landschaftselemente für die Bewertung und Konzeption von Wanderwegen heranzuziehen. Das Deutsche Wanderinstitut hat daher ein Bewertungssystem entwickelt, mit dem die Erlebnisqualität von Wanderwegen eingestuft wird. Nur Wanderwege mit einem hohen Erlebnis- und damit Erholungswert erhalten das „Wandersiegel für Premiumwanderwege“ als Marketinginstrument für touristische Destinationen.
Wandern auf Premiumwanderwegen fördert das Wohlbefinden und die Gesundheit
1 vgl. u.a. ABELE et al. 1991; WAGNER/ BREHM 2006; ABRAHAM et al. 2010; ZIEMANZ/ PETERS 2010, FUCHS/ SCHLICHT 2012; SCHULZ et al. 2012. Quelle: www.wanderinstitut.de/forschung/wandern-und-gesundheit/